Seit Montag soll es wieder warmes Mittagessen für bedürftige Kinder geben / Viele Verwaltungen versagen: WARUM?!

28. April 2020
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, dem größten Landkreis Deutschland, rund doppelt so groß wie das Saarland, gibt es ca. 8.000 Kinder, denen eine kostenlose warme Mittagsmahlzeit von Amts wegen zusteht. Bundesweit sind es mehr als 453.000 Kinder.
Seit den gemeinsamen Aktionen der Deutschen Kinderhilfe – Die Ständige Kindervertretung e. V. und des Deutschen Roten Kreuzes am 8. und am 15. Mai, bei denen 1.000 Verpflegungsbeutel an berechtigte Kinder ausgegeben wurden, gab es hinter den Kulissen viel Streit über die Berechtigung. Nach einem Schreiben des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Kinderhilfe e. V. an Bundesarbeitsminister Heil sowie der Unterstützung von Landessozialministerin Stefanie Drese wurde durch den Bundesarbeitsminister entschieden, dass die Regelungen zum Bildungs- und Teilhabepaket von Städten und Gemeinden „sehr weit“ auszulegen seien und die Kinder wieder die bereits beantragte und bewilligte kostenlose Mahlzeit aus Bundesmitteln erhalten sollen.
Dies sollte am Montag beginnen.
Dass es nicht ganz einfach sein wird, gerade für Kinder in ländlichen Regionen, wusste jeder. Aber in der Mecklenburgischen Seenplatte hatte man unmittelbar nach Eingang des Erlasses aus dem Bundesarbeitsministerium begonnen, alle Register zu ziehen, um möglichst alle Kinder ab Montag zu erreichen.
Doch dann erreichten die Deutsche Kinderhilfe etliche Hinweise, dass der Erlass aus Berlin und die darauf aufbauenden Erlasse der Länder anscheinend gar nicht überall in den Verwaltungen angekommen zu sein scheinen. Noch am Freitag wussten viele nichts von dem Erlass. Und am Montag sollte die ersten Mittagessen ausgegeben werden.
Teilweise wurde Rainer Becker mitgeteilt, dass man diese Woche in Gesprächen mit Anbietern sei, wie die Umsetzung des Erlasses erfolgen könne.
„Ich bin entsetzt. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Eine Verwaltung hat Probleme zu lösen und nicht zu verwalten. Gegenwärtig brauchen wir Macher und keine Verwalter, die nur feststellen, was alles nicht geht. Diese Menschen sollten sich nur einmal vorstellen, sie oder ihre Kinder wären selber betroffen“, erklärt Becker wütend.
„Bewegen Sie sich endlich!“ fordert er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den "zurückhaltenderen" Kommunen auf.
„Die betroffenen Kinder von heute könnten einmal ihre Pflegekräfte von morgen sein, und da möchten sie auch pünktlich ihre warme, ihnen zustehende Mittagsmahlzeit bekommen und anstehende Verhandlungen mit Caterern werden sie da wohl kaum interessieren!“ hebt er nochmals hervor.
Bürgernähe und Kinderfreundlichkeit gehen anders.
Pressekontakt
Deutsche Kinderhilfe – Die ständige Kindervertretung e.V.
Rainer Becker
Telefon: 030 24 34 29 40
Mobil: 0151 174 89 289
Haben Sie Fragen?
Kontaktieren Sie bitte unseren Büro in Berlin.
Sie erreichen dies unter 030-24342940 oder per E-Mail an: presse@kindervertretung.de