Sexueller Missbrauch von Kindern: Fallzahl im Jahr 2023 um 5,5 Prozent gestiegen


8. Juli 2024

Die Deutsche Kinderhilfe – Die ständige Kindervertretung e. V. empfindet es als alarmierend, dass die Zahlen des sexuellen Missbrauchs im Jahr 2023 erneut gestiegen sind.

 

Das Erstellen, der Besitz und das Verbreiten so genannten kinderpornografischen Materials war und ist hierbei ein wichtiger tatbegünstigender Faktor.

Dazu passt nicht, dass nach einer aktuellen EUGH-Entscheidung IP-Adressen sogar zur Verfolgung minder schwerer Straftaten wie Urheberrechtsverletzungen gespeichert werden dürfen und dass das Bundesjustizministerium sich bislang weigert, geplante wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderpornografie der EU-Kommission zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass Bundesinnenministerin Faeser durch ihr Presseteam erklären lässt, dass es mit ihrem Haus keine Chatkontrollen geben wird. Dabei wird verschwiegen, dass rund 80% aller Hinweise auf kinderpornografisches Material an die EU aus den USA kommen und dass das Material zu großen Teilen mit Methoden erhoben wird, die man in Deutschland aus Datenschutzgründen nicht will.

In Deutschland räumen wir dem Datenschutz einen höheren Stellenwert als dem Schutz unserer Kinder ein und bedienen uns dabei Materialien, die unter Außerachtlassung der datenschutzrechtlichen Grenzen erhoben wurden.

„Was nützen eine neue europäische Polizeibehörde und mehr Ermittler, wenn ihnen nicht die Ermächtigungen eingeräumt werden, die sie für die Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs benötigen?“ kritisiert Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe – Die ständige Kindervertretung e. V.

Das von Herrn Buschmann vorgeschlagene so genannte Quick-Freeze-Verfahren ist nach Expertenmeinung ein völlig untaugliches Mittel zur Bekämpfung der Kinderpornografie.

„Unsere Polizei leistet Großes trotz ihrer Behinderung durch zweifelhaften Datenschutz“, so Becker.

Deutschland muss endlich seine Blockadehaltung gegenüber den aktuellen Vorschlägen der belgischen Ratspräsidentschaft in Brüssel aufgeben, um zukünftig nachhaltigen Kinderschutz zu gewährleisten.

 

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